Viel Kunst und Schiefe Türme.
Freitag 8. März
Eigentlich wollten wir heute schon fahren aber jetzt haben wir’s auf morgen verschoben. Seit wir Rentner sind haben wir kaum noch Zeit in Urlaub zu fahren. Gestern Abend war noch die Liebe Hilde da. Sie steckt mitten in der Scheidung.. Gestern Mittag war ich noch mit ihr bei Alfred, ihrem Anwalt, um ihr moralischen Beistand zu geben und mit abzuschätzen ob der angepeilte Haus-Kompromiss gut für sie wäre. Ich glaube er ist es. Dann hat sie mir noch ihre neue Arbeitsstelle beim Weingut in Fellbach gezeigt und mir einen guten 2001er Gewürztraminer mitgegeben den wir dann alle gemeinsam abends geköpft haben. Heute war Klaus da und wir haben unser neues Naturfreunde-Blättchen „Natur@Freunde“ korrigiert damit er es verteilen kann. Ko und ich haben dieses Infoblatt ins Leben gerufen. Dann habe ich noch die geliehene Zange zum Elektriker nach Oppelsbohm zurückgebracht nebst einer Granulatscheibe von Ko als Aufmerksamkeit, habe noch am Grab von Großmutti und Omi die Priemeln gegossen und unsere alten Zeitungen in den Papier-Container gesteckt und , ach ja , noch den Umschlag für die 90-Jahr-Feier des Schornbacher Musikvereins mit dem 50 € – Scheck eingeworfen. Der DAX steht heute auf 5300 und der Dow-Jones auf 10525. Ich richte jetzt unsere Euros. Es ist das erste Jahr bei dem wir im Ausland nicht mehr umwechseln müssen. Das Handy habe ich schon mit vielen Euros und einem neuen Akku gefüttert. Ko hat gestern die Schildkröten aus dem Keller geholt. Der Winterschlaf ist vorbei und Betty hat gleich was gefressen und zwei Eier gelegt, die Ko vorsichtig, ohne zu drehen, in den Brutkasten gelegt hat. Ob die was werden?
Samstag 9. März, Schweiz
Wie immer wenn wir mit dem Auto verreisen, starten wir um halbzwölf. So auch heute. Die Liebe Hilde kam um zehn Uhr mit ihrem Willi, ihrem Neuen den sie schon seit Kindergarten-Zeiten kennt, und die beiden fuhren dann zu ihrem Garten. Sie kommt abends und morgens um unser Haus zu versorgen, d.h. die Katzen Friedolin und OttoK. Und die Schildkröten Moritz, Betty und Susi, die aber eigentlich ein Suso ist. Also noch schnell Thitz ade gesagt – Katharina und Luzie waren leider nicht da – und los ging’s. Mitten durch Stuttgart nach Rom. Eigentlich sollte man ohne Karte auskommen, denn alle Wege führen ja bekanntlich nach Rom, aber sicherheitshalber haben wir uns vom ADAC die Reise am Computer planen lassen; einschließlich der Kilometer, es sind 1140, und der Hotels unterwegs. Das Wetter ist sonnig und ich vermisse meine vergessene Schildmütze schon jetzt. In Schaffhausen besichtigen wir ganz spontan den berühmten Rheinfall. Wirklich ein kleiner Bruder der Niagarafälle, sehr schön, laut, sprühend, gewaltig. Die Schweizer Autobahn-Plakette kostet 40 Sfr also 29 €. Gemütlich fahren wir durch Winterthur und Zürich zum Vierwaldstätter See. Wir bleiben hier in Flüelen im Kanton Uri direkt am See der mit hohen, schneebedeckten Bergen wunderschön ist. Das Zimmer ist sauber und mit Dusche. Straße und Zug sind unschwer zu hören. Flüelen ist als Hafenstädtchen entstanden und hier ganz in der Nähe hat der Tell seinen Sprung gemacht und die Eidgenossen den Rütlischwur, also Urschweiz sozusagen. Das Wasser im See ist kalt, sauber und tief und rotköpfige Enten und Schwäne schwimmen drauf. Abends essen wir im Hotel „Weißer Kranz“ Felchen und dazu Weißwein vom Tessin. Die Zimmertür ist höchstens 1,70 Meter hoch; ein Haus für Zwerge also. Im Fernsehen sprechen sie Schwizerdütsch, nicht zu verstehen, fast nicht. Morgen geht’s weiter durch den Gotthard-Tunnel.
Sonntag 10. März , Pisa
Strahlende Sonne auf den Bergspitzen ganz früh am Morgen, und jetzt schon bis ins Tal. Der See leuchtet. Ganz oben, in schwindelnder Höhe entdeckt man noch Häuser und Wiesen und Hütten. Ko meint: „Wie kommen die da rauf ? Da müssen wir mit unserem dritten Stock noch ganz zufrieden sein.“ Manchmal denken wir zu Hause, man sollte sich ein ebenerdiges Häuschen kaufen, sonnig am See, ruhig und nahe der Stadt. Ja, so ist das. – Also das war wirklich eine wunderschöne Fahrt durch die Alpen, durch den ewig langen Tunnel und dann hinunter ins frühlingshafte Tessin in dem schon die Bäume blühen. Dann haben wir Piacensa besucht, das außer zwei mäßig prächtigen Reiterstandbildern auch einen großen, ungepflegten Dom hat in dem gerade die heilige Messe war, sonst hätten wir auch nicht rein gedurft. Auch in der Marmorstadt Carrera sind wir gewesen und haben zwei große Stücke Marmor mitgenommen falls wir uns mal eine Skulptur hämmern wollen. Jedenfalls sind die Steinbrüche beeindruckend. Weit hoch in die angekratzten, aufgeschnittenen Berge reichen sie mit riesigen Steinquadern. Alles aus weißem Marmor. Abends waren wir in Pisa. Es wird schon dunkel. Wir nehmen das erstbeste 3-Sterne-Hotel. Es heißt „Leonardo“ und ist wohl noch aus seiner Zeit. Nur ein kleines Zimmer und das Bad fast größer als dieses, für 100 € die Nacht. Jetzt gehen wir essen. Ko sprüht noch Lavendel gegen den Muff. Dann sind wir die Hauptpromenade „Corso Italiano“ entlang gegangen und wären beinahe zum Schiefen Turm gekommen; aber leider waren wir in der falschen Richtung unterwegs und so landeten wir am Bahnhof und der hatte überhaupt keinen Turm. Aber ein leckeres China-Restaurant war da und wir haben den Unterschied von Sake und chinesischem Likör getestet.
Montag 11. März, Florenz
Jetzt gehen wir zur „Piazza del Miraculi“ um das schiefe Weltwunder anzusehen. Und auch um das ach so witzige Foto, wie alle anderen, zu schießen, auf dem der Tourist sich lachend bemüht den Turm am Umfallen zu hindern. Kalt war’s hier heute Nacht aber jetzt tagsüber ists schon recht warm. Der Dom, der Turm, das Baptisterium; alles ist aus weißem Marmor. Der Turm steht wirklich ziemlich schief und hunderte von Schülern sind heute gekommen um diese berühmte Bausünde zu bestaunen. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten kann man diesjahr den Turm wieder besteigen. Entsprechend groß ist daher auch der Andrang und die Warteschlange. Wir verzichten. Wirklich sehenswert ist der Dom. Herrliche Marmorarbeiten und Intarsien, wunderschöne Gemälde und eine bemalte, mit Holz verzierte Holz-Kassetten-Decke. Überall stehen wunderschöne Skulpturen rum und herrliche Marmorsäulen. Alles ist hell, sauber und strahlend weiß, Carrara-Marmor. Dann essen wir Spaghetti „Carbonara e una Coca Cola“, holen unser Auto. Schwer nur kommen wir raus aus den kleinen Straßen mit unserem großen Auto – und weiter geht’s nach Florenz. Das ausgesuchte 4-Sterne Best-Western-Hotel erweist sich als viel zu teuer (202 € + 30 € Parkplatz). Ein winziges Zimmer mit Blick zum Hinterhof. Wir gehen wieder. Gleich gegenüber finden wir das 3-Sterne-Hotel „Aprile“ für „nur“ 130 € + 31 €. Aber ein großes Zimmer mit zwei Fenstern zur Strasse und Marmor-Dusche und WC. Nach der Siesta ein erster Gang zum Palazzo Prozzo und zum Dom, zum Campanile und zum Baptisterium. Noch schöner als wir sie in Erinnerung hatten sind diese Fassaden. In den letzten Jahren gereinigt sieht man die prächtigen Marmorintarsien, weiß, bunt, strahlend, leuchtend sauber, unglaublich kunstvoll. Ich habe mich leichter angezogen und friere prompt. Nur das Baptisterium ist geöffnet. Herrliche Fresken, byzantinisch und Glas-Mosaiken auf echtem Gold-Hintergrund. Dieser achteckige Kuppelbau diente der Bekehrung der Heiden und war größte Kuppel des Mittelalters, bis zum Bau des Petersdomes. Auch der Campanile ist märchenhaft schön und wie der Dom aus Marmorintarsien. Abends essen wir gleich gegenüber das „Menu“ mit Vorspeise, Suppe, Fisch, Eis und Chianti und am Schluß Fernet Branca. Alles für 72 €. Ist das teuer oder billig? Hilde hat angerufen aufs Handy. Das klappt also hier sehr gut.
Dienstag 12. März, Florenz
Das Zimmer ist immer noch sehr schön und das Frühstück reichlich. Bei den Uffizien müssen wir fast zwei Stunden warten und dann sind wir in der alten florentinischen und italienischen Welt, Altarbilder und Gemälde des Mittelalters. Die Uffizien waren einst der Büropalast der Familie Medici und haben die typischen Strichzeichnungen an den Wänden und besonders bei den Fresken. In den Galerien stehen römische und griechische Marmorstatuen, Originale und auch Nachbildungen. In den Sälen Sandro Botticelli mit der berühmten Geburt der Venus, mit dem Frühlingsbild, den drei Grazien, seinen Madonnen und dem Kardinalsbild mit der roten Kappe. Leonardo da Vincis Verkündigung Mariens erscheint wirklich glaubhaft, als sei er dabei gewesen. Wenn es überhaupt war, dann war es so. Weiter ist zu sehen Michelangelo Buonanotte und die Florentiner Schule, Raffaels Madonna mit dem Stieglitz und sein Selbstbildnis, Tizian natürlich mit der weltberühmten Venus von Urbino, dem Portrait der Flora, Jacopo Tintoretto mit seinem Meisterwerk Leda und der Schwan, Angelo Bronziano mit den Portraits, besonders den Kinderportraits und vieles mehr. Von den späteren Künstlern aus dem 17-ten Jahrhundert sehen wir: Velasquez, Peter Paul Rubens mit zwei riesigen und einigen kleineren Werken, Caravaggio mit dem Bacchus und dem Medusenhaupt, Rembrandt mit dem Selbstbildnis seiner Jugend, Canaletto aus Venedig, Tiepolo und Francisco Goya mit dem Bildnis der Maria Theresia das irgendwie unserer früheren Freundin Puppa ähnlich sieht. Außerdem war noch eine Ausstellung über geometrische Gerätschaften zu sehen die meist nach Angaben von Leonardo da Vinci nachgebaut waren. Zum Beispiel eine Camera obscura, Ellipsenzirkel, Dodekaeder-Projektionen auf eine Kugel usw. Mittags speisen wir in den Uffizien Lasagne, gehen dann zur Brücke der Juweliere und stellen fest, dass der Schmuck hier in Florenz mindestens doppelt so teuer ist wie bei uns. Dann schleppten wir uns zu einer verspäteten Siesta ins Hotel zurück. Abends essen wir wieder gegenüber, diesmal Entrecote und Chianti .
Mittwoch 13. März , Rom
Heute geht’s weiter nach Rom, 300 Kilometer schnurgerade. Aber zuerst noch in einen Supermarkt Wasser und Wein kaufen und Tempo-Taschentücher. Dreihundert Kilometer Autobahn und dann plötzlich in Rom auf der großen Ringstraße. Ja, wo geht’s denn hier zur Innenstadt? Endlich sind wir am Bahnhof Stazione Termini, dem Ende unserer Fahrt. Hier gibt’s die meisten Hotels, wissen wir. Endlich finden wir, wenn auch in der zweiten Reihe, einen Platz zum Anhalten. Zwei Hotels sind komplett komplett. Das dritte heißt „Kennedy“, hat noch Zimmer frei und wird zur Zeit modernisiert. Der Aufzug ist schon neu. 85,- € die Nacht ist preiswert für ein 3-Sterne-Hotel. Hier bleiben wir eine Woche oder so. Das Auto schaffe ich für 95 € die Woche ins Parkhaus, so eine Art Parkmaschine. Das Auto fährt man auf eine Plattform, dann verschließen und Kärtchen mitnehmen. Alle werden so automatisch geparkt und hoffentlich auch wieder gefunden. Das Zimmer ist nicht groß und nicht klein und hat einen schönen Ausblick auf einen Garten und auf das antike römische Aquarium. Die Dusche mit WC ist winzig aber im Fernsehen gibt’s deutsche Programme. Abend essen wir in einer Trattoria riesige Mengen Lamm al forno.
Donnerstag 14. März, Rom
Heute Nacht war’s nicht laut wegen der neuen Kunststofffenster hier. Die Sonne scheint und wir essen unsere „Medizin“, das morgendliche Stück Schokolade. Dann sind wir zum Colosseum gelaufen, wirklich kolossal, riesig hoch und groß und noch ziemlich gut erhalten. Obwohl das immer behauptet wird wurden hier tatsächlich keine Christen den Löwen vorgeworfen. Mit dem Aufzug fahren wir in die oberen Ränge und laufen brav alles ab und machen die touristisch erforderlichen Beweisfotos. Danach ging’s auf den wunderschönen Palatino-Hügel, dann durch das riesige Forum Romanum und den Senat weiter zum Tiber an die Insel mit der malerischen, verfallenen Alten Brücke und dem boca de verite und dann weiter am Circus Maximus entlang, der aussieht wie eine große, etwas hügelige Wiese und als Letztes wollten wir die Caracalla-Thermen besichtigen; aber daraus wurde nichts. Ko stürzt auf einem Kiesweg und schrammt sich die rechte Gesichtshälfte auf, Brille kaputt und Blut fließt. Freundliche Italiener bringen sofort Alkohol und Tupfer, rufen die Ambulanz und später das Taxi. Ko will nicht ins Hospital. Jetzt liegt sie hier im Hotel. Das Gesicht sieht aus als hätte sie einen rabiaten Ehemann, blau und geschwollen. Sie reibt es mit Voltaren ein. Das hilft wirklich und auch die kalten Umschläge. Wir essen aus der Kühltruhe, die natürlich nicht mehr kühl ist, Käsebrot und Orangen, Schokolade und Wein. Im TV läuft ein deutscher Krimi. Ja, ja so lebt man in Rom.
Freitag 15. März, Rom
Das rechte Auge von Ko ist ziemlich angeschwollen und sie fühlt sich schwach. Nach dem Frühstück gehen wir ums Viertel. Das Aquarium der Römer ist leider nicht zu besichtigen. Wir kaufen Wasser, Wurst und Fernet Branca, essen in „unserer“ Trattoria zu Mittag und machen lange Siesta. Ko zaubert mit kalten Umschlägen und Make-up ihr blaues Auge auf erträgliches Format zurück. Dann gehen wir zum Bahnhof, kaufen einen, leider fast nicht lesbaren Plan der Autobusse und zwei Wochenkarten für je 12,50 € und fahren in die Innenstadt. Auf der Piazza Navona wimmelt es von vielen Künstlern und Touristen rund um die drei berühmten Bernini-Brunnen aus Marmor. Später dann mit dem Elektrobus zum ach so bedeutenden Pantheon wo Raffael beerdigt ist und Vittorio Emmanuele II der erste König von Italien und auch der zweite, Umberto I. Ko fühlt sich doch noch schwach und wir fahren bald wieder ins Hotel und Ko kocht Tee.
Samstag 16. März, Rom
Die Sonne scheint heute. Gestern war’s ja bedeckt mit Nieselregen. Ko ist es immer noch etwas schwindelig. Nach dem Frühstück fahren wir mit dem 70-er Bus und dem 116-er Elektrokleinbus
kreuz und quer durch winzige Straßen bis hoch zur Endstation Villa Borghese. Die Besucherzahl ist limitiert. Erst ab 13 Uhr bis 15 Uhr können wir rein. Vorher essen wir noch eine Kleinigkeit. Die aus dem 16-ten Jahrhundert stammende Villa ist ungeheuer prächtig. Herrliche Fresken und Marmor-Scheinarchitektur in allen Sälen. Tische mit Intarsien und auch altrömisches Mobiliar. Das Herrlichste sind jedoch die Skulpturen und Bilder. Viele Skulpturen sind von Gianfredo Bernini. So der berühmte „David“ oder die wunderschöne Skulptur vom „Raub der Proserpina“ durch Pluto, oder das wunderschöne Bildnis „Apoll und Daphne“ und „Aeneas Flucht aus Troja“ und die „Wahrheit“. Bernini hat ja ungemein viel in Rom gestaltet: Brunnen, Gemälde, Paläste im besonderen auch als Architekt und Stadtplaner. Außerdem sind die Bilder hier eine Fortsetzung der Uffizien von Florenz mit Caravaggio, Parmesani, Raffael, Lucas Cranach d. Ä. mit „Venus und Amor“ und Correggio. In den ganz prächtigen Räumen sind immer wieder altrömische Statuen und Halbreliefs den Kunstwerken aus dem 16-ten Jahrhundert gegenüber gestellt. Borghese war Kardinal und später Papst und sammelte alle diese antiken Kunstwerke für seine Villa: Statuen, Bildnisse, Steinfriese und Mosaiken für Wände und Fußböden. Im unteren Stockwerk ist alles aus echtem Marmor, im oberen nur teilweise; aber mit gekonnter Marmormalerei. Überall herrliche, riesige Fresken, einfach molto grande. Auch der Park ist wunderschön, mit sehr großen Orangen und Zitronen an den Bäumen jetzt im März. Auf der Rückfahrt trinken wir Kaffee an der Piazza Navona, direkt vor dem Vier-Ströme-Brunnen von Bernini. Im Hotel erst mal Siesta. So jetzt esse ich mein Käsebrot. Ko hat Tee gekocht. Ist der fertig? Im Fernsehen haben sie gerade Deutschlands klügsten Lehrer ermittelt. Vorhin waren wir beim Chinesen essen, gerade schräg gegenüber. Ente war leider alle, also gab’s Huhn. Wir sind hier nämlich im Chinesenviertel. Beim Chinesen lief chinesisches TV mit Schriftzeichen untertitelt. Auch an den Geschäften sind Schriftzeichen. Ko hat sich dort einen Schlafanzug für 5 € gekauft und kleine Teeschalen aus Porzellan. Lauter so China-Kruscht und große Ballen stehen in den Geschäften rum.
Sonntag 17. März, Rom
Heute sind wir immer mal eine Strecke mit dem Bus gefahren und wieder eine gelaufen. So kamen wir zur Fontana de Trevi wo wir auch pflichtgemäß zwei Münzen rein geworfen haben Ko fünf Cent und ich nur zwei. Ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie nach Rom zurück kommt jetzt 250% höher als bei mir? Gerade als wir am Trevibrunnen ankommen läutet das Handy. Gerhard Naser war dran und wollte uns mal besuchen – ein bisschen weit gerade.
Ja der gute Naser. Jetzt im März 2004 ist zu berichten, dass er und seine Renate sich wohl auch trennen werden. Wir haben Renate inzwischen an unseren Freund Steudel als Anwalt vermittelt. Da ist sie in guten Händen. Von Gerhard kannten wir seinen Teil der Story schon. Besonders den Teil bei dem sie schlecht weg kam. Wie sie sich die Bankvollmachten von ihm erschlichen hätte und dann alle Konten abgeräumt und auch noch sein Aktiendepot verkauft, eine viel zu teure Wohnung gemietet und einfach ausgezogen sei. Vorige Woche hörten wir nun ihren Teil. Dass er immer schon ein Lebemann gewesen, über Kontaktanzeigen immer sich mit Frauen getroffen und ihr nur sehr wenig Haushaltsgeld gegeben habe obwohl er immer als Regierungsdirektor blendend verdiente. Und auch all das schöne, trickreich erworbene Geld hätte er sich inzwischen, mit viel Drohungen und wenig Versprechungen, größtenteils wieder geholt. Selbst die erst kürzlich ihr geschenkte Haushälfte hätte er sich mit dem Argument des Undankes und über einen eilig geschlossenen Ehevertrag wieder angeeignet. Ihr damaliger Anwalt riet ihr dazu um dem, sonst wegen Betrugs drohendem Gefängnis, zu entgehen. So stecken die Juristen alle unter einer Decke. Nichts dergleichen wäre geschehen, meint zumindest unser Freund Alfred, und der muss es ja wissen. Aber zurück nach Rom:
Ja, dann weiter mit dem Bus zur Engelsburg und zu Fuß zum Vatikan. Der Petersdom ist einfach überwältigend. All die wunderbaren Marmorarbeiten, Fresken, Statuen, Bilder. Natürlich Gianfranco Bernini der einige der bedeutendsten Statuen sowie den Altar über dem Petrusgrab und den Baldachin geschaffen hat. Von Michelangelo die berühmte Pietá und auch die Konstruktion der 42 Meter im Durchmesser messenden Kuppel. Alle berühmten Gemälde, so zum Beispiel auch die Verklärung Christi von Raffael, wurden im Lauf der Jahre durch sehr gute Mosaik-Kopien ersetzt. Die Originale sind im Vatikan- Museum. Man darf daher im Petersdom fotografieren und Eintritt hat’s auch nicht gekostet. Eine Pilgergruppe traf gerade ein und da es Sonntag war wurde auch die Heilige Messe gefeiert. Wir waren auch in der Schatzkammer und sahen all die unvorstellbaren Schätze, Gold und Edelsteine, walnussgroße Rubine und Brillianten und wunderschöne Bergkristalle. Kreuze und Monstranzen und Reliquien-Schreine mit Dutzenden riesiger Smaragden, Rubinen, Brillianten und Gold, Gold, Gold. Darunter auch eine wunderschöne Monstranz von Bernini mit seinen „lebendigen“ Figuren. Beeindruckend auch das Alabaster-Fenster mit der Heiligen Taube. Leider gab’s im Vatikan nichts zu essen und nicht mal ein Buch über den Dom. Also essen wir außerhalb, fahren mit dem Bus zum Campo Fiori und dann zur Piazza Venetia und schreiten die klassische Treppe zum Capitol hinauf. Auf der Suche nach dem WC landen wir unversehens und ohne Eintrittsgebühr im Capitolinischen Museum und später auf dem Dach mit herrlichem Rundblick über die Kuppeln Roms. Auf der Heimfahrt begegnen wir einer südamerikanischen Pilgertruppe direkt in „unserer“ Straße. Ein Foto gab’s nicht, da der Film schon voll war als die Gruppe aus Ecuador vorbeizog. Jetzt machen wir Siesta und es gibt tatsächlich mal Nachrichten im TV und über das Grundsatzprogramm der Grünen.
Montag 18. März, Rom
Heute haben wir uns zum Vatikan-Museum aufgemacht. Eine riesige Schlange am Eingang, 20 € Eintritt und dann jede Menge wunderschöne klassisch-römische Skulpturen und Mosaiken, so zum Beispiel das Tierzimmer und wunderschöne Badebrunnen und viele, viele Römerbüsten, dann zweihundert Meter Riesengobellins und dann einer der Höhepunkte, die stanze de Raffaello. Vier Räume mit prächtigen Bildern und Fresken sowie die herrlich prachtvolle Borgia-Wohnung im Stockwerk darunter. Und dann kommen wir zum Allergigantischsten, zur Sixtinischen Kapelle mit den Fresken des Michelangelo mit der Erweckung des Adams. Diese Decke ist mit 13 mal 40 Metern das größte Gemälde der Welt und bestimmt eines der schönsten. An der Stirnwand das Spätwerk von Michelangelo „Das Jüngste Gericht“. Riesig und sehr eindrucksvoll. Alles in der Sixtinischen Kapelle wurde im letzten Jahrzehnt restauriert und die Farben sind wieder so herrlich bunt und hell wie im sechzehnten Jahrhundert. Die Sixtinische Kapelle wurde damals in genau denselben Maßen wie der Salomonische Tempel in Jerusalem gebaut. Endlich finden wir das Museums-Restaurant und frisch gestärkt geht’s dann noch in die Pinakothek wo alle die großen Meisterwerke des Petersdoms im Original zu sehen sind. Besonders die drei Raffaels: „ Die Madonna von Foliogno“, die „Verklärung“ und die „Krönung Mariens“. Scharf bewacht alle drei. Ja, der Petersdom und der Vatikan sind geprägt von den Drei Grossen, von Raffael, Michelangelo und Bernini den Künstlerkönigen der Renaissance und des Barock. Ach ja, auch die Ägyptische Sammlung ist bedeutend. Wir sahen sie ganz am Anfang. Die Etrusker haben wir ausgelassen. Sie werden es uns verzeihen; aber am Schluss sahen wir überhaupt nichts mehr. Auf der Rückfahrt kommen wir zufällig zur Spanischen Treppe und trinken Cappuccino im Café Greco, dem berühmten Künstler- und Literatencafé für schlappe 11 € zusammen. Dann über den Corso und die Piazza Venezia mit „unserem“ 70er Bus direkt vors Hotel. Ko musste unbedingt schnell noch drei Schlafanzüge für je 5 € beim Chinesen kaufen. Dann endlich Siesta und teatime. Ach, ja mein Tee steht schon neben mir. – So, jetzt waren wir bei „unserem“ Italiener gut essen. Am Schluss gab es sogar noch ein gutes Tiramisu. Dann noch einen Verdauungsspaziergang zur Nationale und mit dem Bus zurück, direkt vors Hotel. Das Essen kostet zwar 50 € aber die zahlt ja die Bank, dank Visa.
Dienstag 19. März, Bologna
So, jetzt haben wir entschieden, morgen geht’s weiter Richtung Venedig. Heute wollen wir noch ins Römische Nationalmuseum. Ko sieht zwar immer noch sehr ramponiert aus, schminkt das alles auf fast unsichtbar, soweit möglich. – Gerade ruft die Rezeption an, wir sollen das Zimmer wechseln, und das für nur eine Nacht noch. Also entschließen wir uns sofort abzureisen und uns den Rest von Rom fürs nächste Mal aufzuheben. – So, jetzt sind wir in Bologna im Palace-Hotel mitten in der Innenstadt, kostet 155 € und 21 € fürs Auto die Nacht. Das war wirklich eine wilde Fahrt über die Autobahn und dann über die Berge. Enge Kurven, Baustellen und dauernd wild rasende Italiener. Jetzt gehen wir essen und morgen schauen wir uns Bologna an.
Mittwoch 20. März, Bologna
Kühl ist es hier in Bologna, nicht so frühlingshaft wie in Rom. Ich bin etwas erkältet, habe gefroren in der Nacht. Jetzt also wieder braune Hose, brauner Pullover und braune Wildlederjacke, die nächst wärmere Kleidungsstufe. Das Zimmer ist sehr schön, groß mit schönem Bad, d.h. Dusche. Gestern Abend waren wir gleich hier ums Eck beim Chinesen. Das war gar nicht gut und unsere Vorliebe für chinesische Kost hat einen Knacks bekommen. Wir sollten uns zwei Koffer kaufen so etwa 48x70x20 cm. Für jeden einen und dazu jeder sein kleines Bord-Case als erweiterte Handtasche. Mehr als vier Gepäckstücke sollte man zu zweit nicht mit rumschleppen.
Inzwischen haben wir zwei Koffer gekauft und Ko hat sie wunderschön, unverwechselbar bemalt. Gestern am 29. 3. 2004 haben wir einen davon wieder beim Kaufhof abgeholt. Bemalt ist er nicht mehr, denn man hat uns einen neuen als Garantieleistung gegeben. Ko wird ihn jetzt wieder bemalen damit wir ihn, Ende des Monats für Ägypten haben
Eigentlich ist hier in Italien alles teuer oder noch teurer. Vielleicht nehmen sie es auch nur von den Fremden, dazu sind ja auch die Touristen da, oder die Italiener sind bei der Euro-Umrechnung besser weggekommen als wir. So, jetzt ist es drei Uhr mittags und wir machen erstmal Siesta bis vier Uhr, bis die Kirchen wieder geöffnet haben. Mir ist es irgendwie ganz schwummerig. Liegt das an der Erkältung oder am, heut schon tagsüber getrunkenen Weißwein? Heute früh waren wir am Neptunsplatz mit dem angeblich so schönen Neptun, der aber Ko nicht besonders gefällt; dann in der St. Petronio Kathedrale die, wie so viele andere auch einmal Italiens größtes Gotteshaus hätte werden sollen. Aber nach 250 Jahren eifrigen Bauens war man schließlich doch der Sache müde geworden. So steht sie jetzt da: unten und von außen ganz prächtig in Marmor, oben nur in Backstein und innen noch recht kahl, aber riesig. Einige Seitenkapellen ganz prächtig barock mit herrlichen Fenstern aber das meiste wartet noch auf reiche Sponsoren, wie man heute sagt. Dann waren wir im Archäologischen Museum mit vielen Römerstatuen, meist in Gips, einer beachtlichen griechischen und ägyptischen Abteilung und bei den Etruskern. Die mit erstaunlicher Drahtkunst unsere Haken und Ösen; aber auch genau unsere Sicherheitsnadel erfunden haben, teils aus Gold und mit viel Zierart. Ach ja, dann haben wir gegessen, na was schon? Spaghetti Bolognese, was sonst und den schon vorerwähnten Weißwein. Auf dem Rückweg, auf der „Piazza del due Torri“ stehen zwei schiefe Türme, ein größerer und ein kleinerer und sind gegeneinander geneigt. Also nicht nur in Pisa gibt’s so was, und auch noch gleich zwei! Auch die „Chiesa de sette Chiesi“ haben wir besichtigt, die aus sieben kaum glaublich ineinander geschachtelten Kirchen besteht. Wirklich fast alle Straßen haben hier Bogengänge, meist sehr prächtig und hoch, längs und quer durch die ganze Innenstadt. Das sieht schön aus und ist, auch wenn’s nicht regnet, praktisch gegen die Sonne. Gerade habe ich das Schnupfenmittel aus der Farmacia genommen, ob’s hilft? Im TV zeigen sie eben die Demonstration die heute hier in Bologna war. Sie richtet sich gegen den Terroranschlag der gestern, ganz in der Nähe hier stattgefunden hat. Glücklicherweise sind wir gestern Abend nicht in diese Richtung gelaufen. Was genau und warum diese Anschlag stattfand wissen wir nicht. Wir haben heute die Fahnen mit den Trauerbinden vorbeiziehen sehen zur Piazza Maggiore. Im TV reden sie noch immer über die Reaktionen gegen den Anschlag bei dem ein hoher Mitarbeiter des Regierungschefs erschossen wurde. Dennoch feiern die Leute hier den Frühlingsanfang. Immer wieder sieht man Frauen und Mädchen mit einem riesigen Lorbeerkranz auf dem Kopf und in den Lokalen gibt’s riesige Tafeln mit Feierrunden. Wir essen gleich ums Eck, ums andere Eck, nicht beim Chinesen, italienisch mit Pizza, Entrecote und Wein.
Donnerstag 21. März, Jesolo
Jetzt fahren wir weiter nach Venedig, genauer gesagt zum Lido de Jesolo wo es am Meer zur Zeit viele, viele leere Hotels haben sollte und man ganz leicht mit dem Bus oder der Fähre nach Venedig kommen kann. – Nun ja, ob das so ist ? Jetzt sind wir in Jesolo. Nur zwei bis drei Hotels von den hunderten die den ganzen, riesigen Strand entlang stehen, haben geöffnet. Wir sind jetzt in so einem. Es heißt Hotel Sorriso und unser Zimmer hat Blick aufs Meer, grau, neblig trotz Sonnenschein. Wir waren Spaghetti essen und sind am Strand zurück gelaufen. Der Wind weht kalt bei rund 18 Grad Luft, trotzdem ist es sehr schön hier. Alles ist ganz leer. Der riesige kilometerlange Stand schläft noch bis Ostern. Unser Zimmer haben wir bis zum Ostersamstag früh. Länger war nicht möglich. Es kostet 80 € am Tag mit Frühstück. – So jetzt sind wir heute doch noch zur Fähre gefahren, zum Punta Sabbioni. Das dauert rund 30 Minuten mit dem Auto und die Überfahrt nach Venedig zu San Marco nochmals 40 Minuten sagt man uns. Morgen früh werden wir’s ausprobieren. Im TV gibt es tatsächlich ZDF. Kühl ist es und die Erkältung hat mich immer noch im Griff. Abends essen wir Fisch.
Freitag 22. März, Venedig
Die Sonne scheint, wir haben einen weiten Blick aufs Meer und den menschenleeren Strand. Das Frühstück ist hier richtig gut, das Beste bisher in Italien, mit Ei und Schinken, Wurst, Käse usw Buffett. Heute streikt die Fähre, gleich beim ersten Mal klappt das also zunächst nicht; aber mit dem Wassertaxi für 10 € je Nase landen wir schon in 15 Minuten am Markusplatz. Auf der Suche nach einem WC gehen wir ins erste und wie der Zufall wollte, beste Museum, den Dogenpalast. Gold und Prunk pur. Besonders die goldenen Decken mit den dicken Gold-Kasten-Rahmen, die Tintorettos, Tizians oder Veroneses umrahmen. Auch vier Hieronymus-Bosch-Bilder sind dabei. Im Senatssaal die „Auferstehung“ und im Dogensaal „das Jüngste Gericht“ von Tintoretti mit seinen berühmten rot- und blaugetönten Figuren. Sehr schöne, künstlerische Marmor- und Jaspis-Steinarbeiten gibt es an Kaminen, Säulen und Türen oder auch die prächtigen Mosaiken der Fußböden. Gerade hat Ko Lavendelöl gesprüht falls doch Mücken da sein sollten und falls diese dann das offene Fenster locken sollte. Seeluft kommt rein und Wellenrauschen. Aber zurück nach Venedig. Natürlich sehen wir auch Casanovas Bleidächer, gingen über die Seufzerbrücke und in die Verliese, sahen die Waffen der damaligen Zeit und die Landkarten und riesigen Globen des Venezianischen Weltreiches. Reich waren die Dogen und Venezianer. Sie hatten jede Menge Gold und Edelsteine und riesige Bilder und Fresken, mit Satin bezogene Wände, Spitzengardinen und Gobelins und prachtvolle Möbel, Bänke, Chorstühle, Schränke. Und viel Platz hatten die Dogen im sonst so beengten Inselstaat. Gleich daneben gehen wir dann in die Markus-Basilika mit den goldenen Mosaiken im byzantinischen Stil und den reich mit Edelsteinen besetzten Ikonen. Auch die, gegenüber dem Vatikan natürlich bescheidenere Schatzkammer sahen wir und besonders herrliche Mosaik-Fußböden. Quer durch das Gewirr der Gässchen ging’s dann, inzwischen mit Spaghetti im Bauch, bis zur Rialto-Brücke und wieder zum Markusplatz zurück. Edle und viele weniger edle Geschäfte in riesiger Anzahl überall in den winzigen Gässchen. Nirgends ein Fahrzeug, keine Autos oder Busse, keine Roller, keine Fahrräder. Alles wird über die Wasserstraßen gebracht, auch das Baumaterial, Zement und Steine, auch die Getränke für die Gaststätten usw. Lastkähne überall – dabei dachten wir natürlich auch an das Lastkahn-Abenteuer das Thitz und sein Galerist Helmut vor ein paar Jahren hatten, als sie herrlich bunte Glasabfälle von Murano quer durch Venedig zu ihrem Auto schipperten ohne im Geringsten die Regeln und die Fahrkunst der Venezianer zu beherrschen. Aber das ist eine andere Geschichte. – und heute sehen wir überall zwischen den Lastkähnen wunderschöne, schwarze, sehr lange Gondeln, gerudert von blau-weiß gekleideten Gondolieri die sehr geschickt die kleinsten Lücken zu nutzen wissen. Im Lauf der Jahrhunderte sind in Venedig diese Gondeln so perfektioniert worden, dass man sie mit nur einem Ruder sicher durch die engen Kanäle steuern kann. Sie sind daher auf der rechten Seite einen Viertel Meter schmaler als auf der linken, haben eine seitlich gebogene Form und vorn ein rund 25 Kilogramm schweres Ausgleichsgewicht das in der Zeit des Venezianischen Weltreiches aus purem Silber, inzwischen aber aus bronziertem Eisen besteht; aber noch immer die bekannte, typische Zackenform hat. Zurück ging die Fähre wieder. Der Streik war beendet. Vom Schiff aus kann man die schneebedeckten Alpen sehen, ganz weit weg in der Ferne. Die Überfahrt dauert 45 Minuten, dann noch 30 Minuten mit dem Auto, endlich Siesta. Meine Erkältung plagt mich und wird zum Husten. Im TV die Bundesratsabstimmung zum Einwanderungsgesetz mit der umstrittenen Stimmabgabe von Brandenburgs Stolpe. Stimme ist Stimme und wenn Stolpe als Ministerpräsident zustimmt und laut „Ja“ sagt ist meiner Meinung nach die Demokratie erfüllt, auch wenn’s der CDU nicht passt.
Aber noch heute im März 2004 ist das Gesetz nicht verabschiedet worden. Die Verfassungsbeschwerde der Opposition hatte schließlich doch Erfolg und das Gesetz musste neu eingebracht werden. Noch immer haben wir daher keine gesetzliche Regelung für die Einwanderung und das vor dem Hintergrund, dass in einem Monat 10 neue Staaten in die EU-Gemeinschaft aufgenommen werden. Stolpe ist seit der Wahl im Herbst 2002 Verkehrsminister und hat sich mit der seit Monaten gescheiterten Einführung der Lkw-Maut, Stichwort: Toll-Collect, nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Dies ist symptomatisch für die Vertrauenskrise die die SPD zur Zeit erlebt und die sie bei den Umfragen bis unter 25 % hat absinken lassen.
Nun aber wieder ins Frühjahr 2002 nach Jesolo:
Das Abendessen hier im Hotel war sehr gut und wir werden bestimmt öfter hier essen.
Samstag 23. März, Venedig
Die Sonne scheint strahlend ins Zimmer. Ko war nach dem Frühstück im hoteleigenen Schwimmbad und ich war am Strand entlang joggen, barfuss und mit den Füßen im Meer. — So jetzt sind wir wieder zurück aus Venedig. Heute war kein Streik und die Boote fuhren pünktlich. Gerade stelle ich fest, dass wir Cent-Münzen aus Frankreich rausbekommen haben, italienische sowieso. So wächst Europa weiter zusammen. Heute waren wir im Guggenheim-Museum. Peggy Guggenheim hat dieses Museum mit ihrem zweiten Mann, dem Künstler Max Ernst nach dem Krieg in einem unvollendeten Palazzo direkt am Canale Grande eingerichtet und hat 30 Jahre hier gelebt. Ihr Urnengrab und die Gräber ihrer vielen Hunde sind hier im Garten des Palazzo und daneben viele Skulpturen von Henry Moore, Arp, Max Ernst, Calder, Giacchometti. Von Calder gibt’s auch Wandreliefs. Darunter eines aus massivem Silber das früher über Peggy Guggenheims Bett hing. Natürlich auch Gemälde quer durch die klassische Moderne: Picasso, Kandinski, Max Ernst, Dali, de Chirico, Matisse. Von Matisse hat uns besonders das Bild mit der Laterne, dem dunklen Haus und dem hellen Wolkenhimmel beeindruckt. Dazu gibt’s noch Klee und Braque . Letzterer mit einem Bild aus der kubistischen Zeit so um 1911 gegenüber einem fast „gleichen“ Picasso und natürlich noch jede Menge Italiener aus der damaligen Zeit die uns bisher nicht bekannt waren. Ach, ja, auch Chagall, Delauney und Miro waren vertreten und natürlich Jackson Pollok mit dem Peggy Guggenheim ja später zusammen war und bestimmt habe ich noch einige vergessen. Für schlappe 30 € gibt’s Spaghetti und Wein. Ko ist’s kalt weil zu dünn angezogen. Also gleich zurück mit dem Schiff, zum Auto und dort in den warmen Mantel. Wir kaufen noch Schokolade für die morgendliche „Medizin“ und dann Siesta.
Sonntag 24. März, Venedig
Wieder ist herrlicher Sonnenschein. Meine Schuhe sind noch voll Sand vom abendlichen Spazierengehen am Meer. Dieser war aber auch sehr nötig nach dem überreichlichen Muschel- und Nudelessen gestern Abend. Nur 12 Grad war’s heute früh. Wir joggen beide am Meer. –Abends war’s nur 10 Grad. Gerade hat Ko mir Tee gekocht, ich bin stockheiser und kann fast nicht reden. Wir waren heute auf der anderen Seite des San –Marco-Canals in der St. Georgs-Kirche mit den sieben wunderschönen Tintoretto-Bildern. Mit dem Aufzug sind wir auf den Glockenturm gefahren. Von dort gibt’s nach allen Seiten einen unvergleichlichen Blick rundum auf ganz Venedig. Ach in der Sta. Maria de la Pieta, der Kirche von Antonio Vivaldi waren wir; aber für ein Konzert konnten wir uns nicht entschließen, denn die angekündigten fünf Damen, wenn auch in historischen Kostümen, schienen uns kein vollwertiges Vivaldi-Ensemble und auch keine 100 Mark Eintritt wert. Danach gingen wir kreuz und quer durch die engen Gassen bis zur Rialto-Brücke. Unterwegs kauft Ko einen Glasring, evtl. für Katharina und eine Menge Ansichtskarten als Osterpost. Auch in der Kirche Santa Maria de la Formosa, also der Üppigen, waren wir. Das kostete Eintritt in der Kirche, aber sie war wirklich sehr schön. Auf dem Markusplatz im Café Florian trinken wir zwei Espresso für kaum glaubliche 17 € zusammen, also 17 Mark für einen Espresso. Das ist bisher Rekord. Allerdings gab es dazu noch einen Krug Wasser und ein Quartett spielte. Auf der Rechnung steht 8 € für die Espressi und 9 € für die Musik. Aber das muss man doch einfach mal machen, oder? Nach und nach verschwindet die Sonne hinter dem Markusturm. Schatten breiten sich aus. Nur an unserer Ecke ist es noch sonnig und warm. Auf dem Schiff ist es windig und kalt und der warme Tee im Hotel, siehe oben, tut gut. Fürs Abendessen haben wir einen Tisch bestellt. Wegen und gegen meinen Hals will ich Eis bestellen; aber, kaum glaublich, es gibt noch kein Eis in Jesolo. Der Wirt spendiert uns einen Madeira und wir schreiben Ansichtskarten, Ostergrüße an Franziska, Ilse, Eri, Martin und Gise. Übrigens nicht nur in Pisa und, wie wir gesehen haben in Bologna, gibt es Schiefe Türme, sondern auch in Venedig. Zwei haben wir schon fotografiert.
Montag 25. März, Jesolo
Also heute sind wir ganz lange am Strand spazieren gegangen, barfuss und manchmal im Wasser. Gerade haben wir hier im Hotel zu Mittag gegessen und trinken nun im Zimmer unseren letzten Rotwein. Herrlich blauer Himmel, strahlender Sonnenschein aber kalt und windig ist es.
Also heute waren wir nicht in Venedig. Wir haben geschwänzt und uns ausgeruht, TV geguckt und seltsame Geschichten erdacht. Jetzt ist’s 18 Uhr, die Sonne ist am Untergehen und wir gehen noch zum Einkaufen hier in Jesolo. — Oh, ja, wir haben was gekauft: Sandalen für Ko, die sie von 27 auf 25 € runterhandelt. Nur wenige Läden sind schon geöffnet. Die meisten sind noch im Winterschlaf. Kalt ist es, lausig kalt. Abends im Hotel essen wir Spaghetti. Was anderes war nicht zu bekommen weil eigentlich heute Ruhetag ist, nur uns sagt das ja keiner. Auf die viel zu vielen Spaghetti trinken wir jetzt noch einen Fernet Branca.
Dienstag 26. März, Venedig
Strandspaziergang, Füße im Wasser, Sonne, kalte Luft, schon etwas wärmerer Sand, leerer Strand und viele Wellen. Also wie immer. – Also manchmal ist die Chronistenpflicht auch lästig, so wie heute. Jetzt ist es zwanzig vor acht und etwas spät für die Siesta. Gerade sind wir im Hotel angekommen, waren noch im Supermarkt, haben drei riesige Ostereier gekauft, oben mit großer, fächerförmiger Papierverzierung. So wie das hier in Italien zu Ostern üblich ist. Drinnen ist Schokolade und irgendwelche, ach so sinnigen Überraschungen. Auch neun Wein- und sechs Schnapsgläser, verschiedene originelle Nudelpakete, Strümpfe und Zitronenpresse kaufen wir. Tagsüber waren wir diesmal zuerst in der Scuola Grande San Rocco. Bei eisiger Kälte bestaunten wir die dreißig !! Tintorettos, einige Tizians und Tiepolos und herrliche Tintoretto-Fresken. Man konnte sich Spiegel ausleihen zum Betrachten was zwar genickschonend war; aber die Bilder bleiben so spiegelverkehrt in der Erinnerung. Auch herrliche Schnitzarbeiten und Bodenmosaiken gab’s zu sehen. Berühmtestes Werk ist Tintorettos „Kreuzigung“. Ein riesiges, die ganze Wand bedeckendes Monumental-Gemälde. Fast wären wir standepede wieder zurückgefahren so kalt war es uns geworden, doch auf dem Gran Campo di San Polo schien die Sonne und wir fanden eine Kneipe wo man im Windschatten in der Sonne sitzen konnte. Die letztmögliche Pizza für heute bekamen wir auch noch und einen halben Liter Wein. Bald ging es uns wieder besser und wir besuchten noch die Kirche San Polo und sahen uns die beiden Tizians an mit dem besonders eindrucksvollen, sehr italienisch spontanen Abendmahl und in einer Seitenkapelle bei der die Farbe schon von den Wänden abfiel noch 14 wunderschöne Kreuzwegstationen von Tiepolo. Und weil wir noch nicht genug Kunst gesehen hatten gingen wir gleich noch in die Chiesa die Frari, also zu den Franziskanern in den größten Sakralbau Venedigs mit dem wunderschönen Tizianbild der Auferstehung Mariens direkt über dem Altar eingepasst. Auch die Grabstätte Tizians ist dort und die von Monteverdi und und und. Mit dem Wasserbus fahren wir zurück nach San Marco, den ganzen Canale Grande entlang mit all den vielen Palazzi von denen manche langsam zu verfallen scheinen. Wunderschöne Tore sehen wir, säulengestützte Vorhallen mit breiten, repräsentativen Treppen davor und alle führen direkt ins Wasser. Ohne Boot kommt also niemand zum Haupteingang. Und dann mit der Fähre zurück nach Punta Sabbioni und mit dem Auto in den Supermarkt und jetzt essen wir hier im Hotel.
Mittwoch 27. März, Jesolo
Heute ist es sehr stürmisch. Das Meer ist grau und tobt über die Stege. Es ist noch kälter geworden, wegen dem starken Nebel. Ko’s blaues Auge ist kaum noch zu sehen, besonders wenn sie es überschminkt. Es ist nur noch leicht geschwollen. Aber jetzt beginnt bei ihr auch die Erkältung. Heute waren wir nicht in Venedig sondern haben uns gepflegt und im Hotel zu Mittag gegessen. Vollmond scheint heute Abend. Gerade sind wir vom Supermarkt zurückgekommen. Vitamin C, Zitrone, Lutschbonbons, Tempo-Taschentücher, warme T-Shirts, alles wegen der Erkältung.
Donnerstag 28. März, Jesolo
Der Wind hat nachgelassen und es wird wärmer. Wir spazieren am Strand und legen uns im Windschatten in die Sonne. Was sich da wohl alles im Meer so tummelt?
Freitag 29. März, Venedig
Als wir gestern, kurz vor Mitternacht ins Hotel zurückkamen schien ein riesiger Vollmond genau ins Zimmer. Wir waren in Venedig, bei Nacht. Es war sehr hübsch die vielen Lampen der Boote und Häuser im Wasser spiegeln zu sehen. Es war nur mäßig kalt und wir haben vor dem, für seinen Preis viel zu mickrigem Abendessen noch Souvenirs eingekauft. Zwei Vasen aus Glas, das möglicherweise doch Muranoglas ist und ein Pinocchio aus Holz sowie in der Farmacia Vitamin C und Kaliumbichromicum gegen die Erkältung. Heute ist es milder und fast windstill. Ja, was machen wir wohl am letzten Tag in Venedig? Bevor wir nach Venedig fahren machen wir erst mal den üblichen Strandspaziergang. Der Wind ist doch wieder da und kalt dazu. Es ist Karfreitag. – Heute sind wir Gondel gefahren, 35 Minuten für 75 €, die „Große Tour“. Das war sehr geruhsam und irgendwie stilvoll. All die engen Kanäle und die vielen anderen Boote und Gondeln. Gesungen hat er nicht, der Gondoliere aber das Haus von Mozart und Casanova gezeigt. So aus der Gondelperspektive wirkt Venedig echt und die Palazzi passend in ihrer Architektur. Wir schauen snobistisch von oben herab, in Wirklichkeit natürlich von unten herauf, auf die armen, herumlaufenden Touristen mit ihren neidischen Blicken. Sogar auf dem Canale Grande fahren wir bis zur Rialto-Brücke , dann wieder zurück und noch unter der Seufzerbrücke hindurch am Markusplatz vorbei. Ganz Venedig also in 35 Minuten und noch Fotos von uns beiden in der Gondel, na ist das vielleicht nichts? Dann haben wir Spaghetti mit Frutta di Mare gegessen, sehr gut, sehr nobel. Ko zahlt mit Karte, da uns langsam das Bargeld ausgeht. So zahlt’s die Bank, ist doch fein, oder? Um halbsechs sind wir wieder im Hotel, letzte Siesta in Venedig. Heute Abend packen wir und morgen geht’s nach Bozen oder Innsbruck oder so. Wo bekommt man schon ein Hotelzimmer am Ostersamstag Abend ? Zum Abschluss speisen wir hier im Hotel einen sehr guten Fisch, heute ist doch Karfreitag und packen die Koffer so, dass nur jeder von uns den kleinen für die letzte Übernachtung morgen noch mit ins Hotel nehmen muss.
Ostersamstag, 30. März, Innsbruck
Ganz mild ist das Wetter und sanft das Meer, schade dass wir jetzt weg müssen. Bei der Abrechnung im Hotel eine große Überraschung, wir zahlen erstaunlicherweise weniger als vorher vereinbart war für die Übernachtungen. Grazie tante, das ist uns noch nirgends passiert. — Jetzt ist es halbacht Uhr Abends und wir sind hier in Innsbruck. Gerade dröhnt ein Flugzeug dicht über die Häuser. Das Zweisterne-Hotel lässt kaum erraten für was diese denn gelten sollen aber es war frei, heute am Ostersamstag für nur eine Nacht und es liegt mitten in der Stadt. Bei herrlichem Sonnenschein sind wir heute Früh weggefahren. Nur 9 Grad zeigte das Autothermometer, Aber schon eine Stunde später 18 Grad. Eine wunderschöne Fahrt über den Brennerpass durch die hohen, verschneiten Berge, den Frühling hinter uns in Italien lassend. Innsbruck ist eine ganz hübsche Stadt. Vor 50 Jahren war ich hier mit meinem Bruder und meiner Mutter, wir Jungs mit dem Fahrrad von Frankfurt am Main aus. Wir besuchten hier meine Oma. Damals waren wir auch im Stubaital in Fulpmes bei meinem Onkel, also dem Bruder meines Vaters, und bei seiner Tochter. Er lebt schon lange nicht mehr und auch meine Oma ist längst verstorben. Ob sie in unserer Familiengruft hier in Innsbruck bestattet ist weiß ich nicht. Heute morgen haben wir gleich einen Friedhof gesehen; aber es war nicht der mit unserer Gruft und ob es den überhaupt noch gibt weiß ich nicht. Damals als Kinder haben wir dringestanden in der kleinen Gruftkapelle. Nach einigem rumprobieren und unter zu Hilfe des Telefonbuches finde ich die Nummer meiner Cousine Maria Schemel; aber es läutet nur. Sie waren nicht da. Beinahe eine Kontaktaufnahme nach einem halben Jahrhundert. Wir sitzen im Café Sacher und trinken Kaffe Sacher und essen Sachertorte. Viel zuviel Sahne gehört dazu, sodass das Abendessen wohl ausfallen wird. Ich kaufe mir einen zünftigen Tirolerhut und für Ko beim Swarowski einen Glasanhänger und Ohrringe. Wir spazieren durch die Altstadt, machen die Pflichtfotos am „Goldenen-Dachl“, besichtigen den Barockdom mit dem Marienbildnis von Lucas Cranach d. Ä. und gehen zum Innufer. Obwohl ich mich mit meinem neu erstandenen Tirolerhut doch ziemlich einheimisch gekleidet habe fallen wir auf in der Touristenschar und werden belächelt. Ja, ja richtige Einheimische gibt es hier wohl nur wenige. Ein Kino finden wir nicht, sonst wären wir jetzt in demselben und noch nicht hier im Hotel.
Ostersonntag, 31. März, Rückfahrt
Die Sonne scheint und das Zimmer ist immer noch etwas vulgär, wenn auch groß und hoch. Die Handtücher sind bretthart hier im Hotel Delevo in der Erlenstraße 6. In der Hauptsaison kostet das Zimmer 64 € und in der Nebensaison 87 € steht an der Tür, na so was. Ko niest und hustet wild drauf los. Nach dem Frühstück fahren wir heim, verzichten auf die Ostermesse im Innsbrucker Dom. – Jetzt ist’s genau Mittag und Ko fährt auf der Autobahn. Wir sind wieder in Deutschland. Von Innsbruck ab bin ich gefahren, über die gleichen Bundesstraßen wie damals vor 50 Jahren mit dem Rad. Das ist der erste Ostersonntag ohne Ostereier-Frühstück und Ostereiersuche an den ich mich erinnern kann. Die Fahrt durch die Berge war wirklich wunderschön auf den kleinen Strassen. Richtig Schnee lag noch, wenn auch unsere Winterreifen nicht nötig gewesen wären. Auch hier im Allgäu ist’s noch kaum frühlingshaft obwohl die ersten Krokusse und Schlüsselblumen blühen. Ko sitzt neben mir und fährt. Von ihrem Sturz in Rom ist nichts mehr zu sehen. Dass sie nicht mehr schwarzhaarig sondern natur-braun-blond-grau ist überrascht mich noch jedes Mal, und sie auch, sagt sie, bei jedem Spiegelblick. Unterwegs essen wir gut und preiswert schwäbisch.- So jetzt ist es Abend und die Hilde ist gekommen mit einer guten Flasche Rotwein. Natürlich ist ihr Freund Willi wieder entfleucht zu seiner Wohnung, so wie immer an Feiertagen. Dort trinkt er bis alle Schrecken und Pflichten des Lebens unwirklich geworden sind um nach ein paar Tagen wieder vor ihrer Tür zu stehen. Also ist alles hier zu Hause wie immer und morgen ist Ostermontag und Ruhetag und diese Reise damit zu Ende.
Gestern war auch wieder Ostermontag, im April 2004. Wir waren zum Brunch bei Thitz und Katharina, und Franziska und Bernhard waren auch da. Luzie hat Inlineskates bekommen und fährt schon munter damit rum. Ihr neues, altes Haus in Winterbach ist jetzt fast fertig, mit buntem Dach, neuer Steinterrasse, großem Giebelraum für Katharina, großem Atelier und Büro für Thitz. Von Katharina haben wir einen Ysop bekommen und ein Currykraut für das Gewürzbeet. Abends kam noch die Liebe Hilde, natürlich ohne ihren Willi und wir spielen Tridom. In zwei Wochen geht’s wieder mal in Urlaub. Diesmal nach Ägypten, auf die Sinai-Halbinsel.