Die Schornbacher Mühle war bis 1975 als Mehlmühle in Betrieb. Aber die Großmühlen nahmen den kleinen Mühlen immer mehr Geschäfte ab. Sie hatten mehr Wasser, also billige Energie und weniger Personal bezogen auf die Kornmenge. Zuletzt war die ehemalige Bareiß-Mühle nur noch an einem oder zwei Tagen in der Woche in Betrieb. Das “rechnete” sich einfach nicht mehr. Die Mühle wurde verkauft. Wir erwarben sie 1980 und bauten sie zu einem Wohn- und Geschäftshaus um und bauten all die moderne Technik ein die so heute dazu gehört.
Gut erinnere ich mich der ach so vielen, teuren, zeitraubenden Arbeiten beim Ausbau der unserer Mühle. Wie wir damals 1980 die ziemlich zerzauste Mühle gekauft haben und einen befreundeten Architekten frugen was denn so die Planung von zunächst einem der vier Stockwerke wohl kosten würde. Wir dachten damals bei unserer Unerfahrenheit, dass wir einfach mal so mit dem zweiten Stock beginnen und dann später, wenn wieder Geld da ist, so nach und nach die anderen Etagen angehen können. Nach kurzer Überlegung meinte er: „Na so etwa 30000,- DM”. „Nur die Planung für eine Etage?”, „Klar, und da ist die Bauleitung noch nicht mit dabei!”. „Ja weißt Du, dafür, also für 30 Mille, will ich kein Papier, dafür will ich den Ausbau”. Also war mir klar „Selbst ist der Mann” und „Einem Ingeniör ist nichts zu schwör”. Als Maschinenbau-Ingeneur hatte ich zwar keine Ahnung vom Hausbau; aber wie man schöne Zeichnungen macht und allerlei Pläne und statische Berechnungen, das wusste ich. Zunächst wurde alles ausgemessen, tagelang in kalten Winter 1980. Das ganze, riesige Gebäude war unbewohnt, ungeheizt und hatte fast keine Zwischenwände. Wie also die riesigen Räume der ehemaligen Mühle aufteilen? Was für ein Raum- und Nutzungskonzept sollte das ganze Areal, eine große Scheune, ein Backhaus und ein Wagenschuppen gehörten ja auch noch dazu,- einmal haben? Schon nach den ersten Gesprächen mit Handwerkern wurde uns klar, dass man nicht einfach irgendwo in der Mitte anfangen kann ein Haus zu bauen. Wände oben müssen nun mal auf Wänden unten stehen und Zuleitungen für Wasser, Abwasser, Heizung, Strom müssen auch gleich fürs ganze Haus verlegt werden.
So fing der Wettlauf mit Zeit und Geld und Planung an.
Inzwischen gibt es seit 25 Jahren eine Kunst-Galerie, Wohnungen, Büros, Praxisräume und Künstler-Ateliers. Und im Sommer stilvolle Grillfeste am Bach und weitere Kunst in der Sommergalerie. Von der alten Mühleneinrichtung sind noch einige wichtige Teile in unserem Mühle-Museum zu besichtigen.
Damals in unseren Anfangsjahren hier in Schornbach, haben wir einmal den Oberlehrer und Archäologen Reinhold Zeyher gefragt wie alt denn die Mühle sei und er meinte ganz spontan: „Die gibt´s schon immer“. Nun hoffen wir natürlich, dass das auch in Zukunft so bleibt. Roland